Medienrelevanz

Aus Veranstaltungen stelle ich aus vielen Gründen die Frage nach der Nutzung sozialer Medien im Speziellen und nach digitalen Diensten im allgemeinen. Ich brauche einen Eindruck davon wie digital die Menschen leben mit denen ich es gerade zu tun habe. 

Spannend ist, dass in Veranstaltungen, in denen die Anwesenden nur eine mittlere digitale Affinität aufweisen (Kennziffer zB ausgedruckte mails etc) und auch sehr vehement auf die gedruckte Tageszeitung verwiesen wird bei weiterer Nachfrage dann doch regelmäßig Nachrichten über das Smartphone oder Tablet abgerufen werden.

Gefühlt rufen auch dort ca 90% über den Tag verteilt Nachrichten über das Smartphone ab.

Aber wie sieht es insgesamt aus?

In vielen Debatten um das Leistungsschutzrecht und Urheberrecht wird angeführt, dass   

Ich wollte einen genaueren Eindruck als bei meinen persönlichen Abfragen haben und habe deshalb per Lamapoll eine Umfrage gestartet. 

Diese Umfrage ist nicht repräsentativ und lief ausschließlich online. Das zu wissen ist hilfreich ändert aber am Trend nichts. 

Überraschend war für mich, dass sich das Ergebnis ziemlich mit den Trends deckt, die ich bei mündlichen Fragen in unterschiedlichen Gruppen erhalte. 

Hier wird noch etwas deutlicher, dass die "ersten Informationen" von den meisten tatsächlich noch im Bett mittels Griff zum Smartphone oder per Radio kommen. Das Radio spielt als Nebenbei-Medium wieder eine größere Rolle. Offensichtlich verlieren vor allem das Fernsehen und die gedruckte Zeitung gegen digitale Medien. 

Das überrascht mich nicht wirklich. Eine gute ZeitungsApp oder auch der Newsfeed bei Facebook oder auch über einzelne Apps bietet beides - den Text und das Foto sowie immer häufiger auch bewegte Bilder. 

Spannend ist, dass Facebook vor allem einen immer größeren Raum einnimmt. Ich stelle diese Frage schon länger und würde schätzend, dass der Anteil derjenigen, die die ersten Informationen über Facebook bekommen, im letzten Jahr sicherlich um 50% angewachsen ist.

Selber lese ich zwei digitale Tageszeitungen und verfolge tagsüber alles online, auch die Tagesthemen sehe ich eher zeitunabhängig in der Mediathek oder in der App.. Die beiden Tageszeitungen lese ich meistens abends. Wenn ich morgens dann eine gedruckte Zeitung in die Hand nehme sind die dort aufgeführten Nachrichten gefühlt schon sehr alt. Immerhin habe ich zwischendurch geschlafen.

Was heißt das nun in der Konsequenz?

Erstens wäre der BDZV gut beraten, in der digitalen Realität anzukommen und die unselige und erfolglose Debatte um das Leistungsschutzrecht zu beenden.

Zweitens scheint Facebook mehr und mehr die Zentrale auch für Nachrichten zu werden. Wenn morgens der erste (und bei vielen auch abends der letzte) Blick auf diese Seite oder App geht und dieser Trend sich verstärkt bedeutet dies, dass Medien neben den eigenen Wegen (eigene App, eigene Webseite) verstärkt den Weg über (zurzeit) Facebook gehen müssen.

Drittens haben diejenigen Printmedien eine sehr gute Chance wenn sie digitalen Mehrwert bieten. Für mich persönlich bedeutet das neben der Seriosität auch Usability und vor allem Primärquellen, dazu die Möglichkeit, Fakten und Artikel zu speichern und zu exportieren. Die Verschmelzung zwischen online und offline sowie Schnittstellen zu anderen Diensten müssen gegeben sein.

Dann sind Medien attraktiv und zukunftsfähig.    

Service

Als Umfragetool nutze ich mittlerweile mehrheitlich Lamapoll, weil es datenschutzrechtlich durch ein Hosting und Server in Deutschland sicher ist.

Alternativ bietet sich auch Surveymonkey an. Das ist in der kostenfreien Variante etwas umfangreicher hat aber die Server in den USA stehen.

Für keines der Produkte erhalte ich irgendeine Vergütung.